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Falscher Astronaut | Selbst die Bibel war schon «balla-balla» | Viagra nur in der Ehe erlaubt | Auf die Schippe genommen | Selbstkastrat gewinnt skurrilen Internet-Preis | Ungewöhnliche Objekte im Technischen Museum Wien | So überleben Sie das Krankenhaus - Tips eines Arztes | Definition von "Eisenbahn" | Aus der Wunderwelt des Computers | Zugereiste haben es im Freistaat Bayern schwer | Vorsicht, der Teufel ist am Telefon! | Sonnenaufgang nach der Jahrtausendwende | Chaos an Flughäfen | Ein User sieht rot | Kommentar zu den Agenturmeldungen über die Marssonde | Spacecommerce

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Falscher Astronaut

Alle Welt, besonders das amerikanische Militär und die US-Geheimdienste, redet ständig von den Gefahren des Internet für die Sicherheit. Die Sicherheit von was auch immer.

Dabei sollte man sich darüber klar sein, daß es Sicherheitsprobleme auch ohne Computereinsatz geben kann. Ein gutes Beispiel dafür lieferte ein Vorfall, der von der Nachrichtenstation CNN berichtet wurde.

Der amerikanische Pilot Jerry Whittredge verschaffte sich über Monate hinweg mehrfach Eintritt in die Mission Control, den angeblich sichersten Bereich der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA.

Whittredge gab vor, Astronaut zu sein und verblüffte wie einst der Hauptmann von Köpenick das Wach- und Bedienungspersonal der Leitzentrale.

Er testete modernste Flug-Simulatoren, ließ sich vertrauliche Unterlagen über das Antriebssystem des Space Shuttles zeigen und saß an der Kontrollkonsole des Raumfahrtzentrums.

Beinahe wäre er selbst zum Testpilot der NASA geworden, aber einem aufmerksamen Gesprächspartner fielen Ungereimtheiten auf und er wurde verhaftet.

Einen Computer hatte der vorgebliche Astronaut bei seinem Bluff auch benutzt. Aber nur den PC in seinem Wohnmobil, mit dem er Zeugnisse und andere Unterlagen fälschte.

Internet Intern 12/98 (11.06.98)

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Selbst die Bibel war schon «balla-balla»

Wunderliche Wechselwirkungen zwischen Fußball und Kirche

Heidelberg (KNA-Korr.) Im Neuen Testament standen die Jünger einmal «abseits». Und im Alten Testament sagt Gott zu Noah: «Geh Du in den Kasten, ich stürme». Zumindest in der sehr freien Übersetzung von Christian Möller, Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg. Für ihn ist klar: Selbst die Bibel war schon «balla-balla», und natürlich ist auch der liebe Gott ein Fußballfan. «Er wird sich das WM-Finale ansehen und freuen, wenn die bessere Mannschaft gewinnt», glaubt Möller. Davon ist auch Hans-Georg Ulrichs überzeugt, evangelischer Theologe und Mittelstürmer einer badischen Pfarrerfußballmannschaft. Zusammen mit Möller hat er das Buch «Fußball und Kirche - wunderliche Wechselwirkungen» (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht) herausgegeben.

Wie eng Fußball und Kirche zusammenhängen, läßt sich schon an den drei Fußballregeln von Ex-Bundestrainer Sepp Herberger ablesen: «Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten, das nächste Spiel ist immer das schwerste.» Für Möller eine «treffliche Übersetzung der Bergpredigt: Sorget nicht für den morgigen Tag; es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage habe.»

BerlinOnline GmbH, 04.06.1998

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Vatikan-Theologe Concetti: Viagra nur in der Ehe erlaubt

Rom, 3.6.98 (KNA) Der vatikanische Moraltheologe Gino Concetti hält das Potenzmittel "Viagra" für ein erlaubtes Hilfsmittel, sofern es innerhalb der Ehe angewendet wird. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Tempo" sagte Concetti, er sehe bei einem Medikament zur Überwindung der Impotenz zwischen Eheleuten "nichts Negatives". Allerdings gebe es bei Viagra wie bei jedem Medikament eine gute und eine schlechte Seite. Wenn es zum Gebrauch der Geschlechtlichkeit außerhalb der Ehe führe, müsse das Mittel abgelehnt werden, betonte der Moraltheologe, der regelmäßig für die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" schreibt.

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Auf die Schippe genommen

Kehrwochen-Kompaktkurs auch für Nichtschwaben / Von Alfred Behr

Stuttgart, 17. Februar. Wer im Schwäbischen mit dem Treppenputzen oder Straßenfegen an der Reihe ist, pflegt zu sagen, er habe „Kehrwoche". Bisweilen scheint es, als liebten die Schwaben die Kehrwoche noch mehr als den Trollinger oder die Schwäbische Alb. Als der Stuttgarter Gemeinderat vor zehn Jahren beschloß, die Kehrwoche offiziell abzuschaffen, griffen sich die Schwaben an den Kopf. Das war für sie so unbegreiflich wie die Abschaffung der Fassenacht in Mainz oder die Aufhebung des Wäldchestags in Frankfurt.

Wenn es um die Kehrwoche geht, verstehen die Schwaben keinen Spaß. Das hat jetzt auch der Leiter der Volkshochschule im schwäbischen Calw am Rande des Nordschwarzwaldes, Klaus-Peter Hartmann, erfahren. Der Schwabe Hartmann hat in seinem Veranstaltungskalender einen „Kehrwochen-Kompaktkurs auch für Nichtschwaben" angekündigt, Beginn am 1. April. Was als Aprilscherz gedacht war, wird demnächst tatsächlich stattfinden. Denn es haben sich mehr als hundert Interessenten angemeldet, die Hartmann nicht enttäuschen möchte. Dabei hatte der Chef der Volkshochschule in die Ankündigung so viel Jux gepackt, daß den Lesern eigentlich ein Licht hätte aufgehen müssen. Da hieß es, für den erstmals angebotenen Kompaktkurs können sich auch Nichtschwaben mit keinen oder nur geringen Vorkenntnissen in die Kunst der Kehrwoche einweisen lassen. So würden sie mit örtlichen Gepflogenheiten und heimischem Brauchtum vertraut, was ihnen helfe, sich schnell im Schwabenland zu integrieren. Der Kurs biete nach einer theoretischen Einführung in die historisch-soziologische Bedeutung der Kehrwoche auch praktische Übungen an. Einer Materialkunde mit Besen, Schrubber und Kehrblech folge „das Erlernen der wesentlichen Griff-, Halte-, Schwung- und Schrubbtechniken". Am Ende des Lehrgangs sollte jeder Teilnehmer in der Lage sein, selbständig ein Stück Straße zu kehren.

Mitzubringen, hieß es im Text, seien Kopftuch, Kittelschürze und ein Rundholz für Griffübungen. Wer die Kompaktwoche mit Erfolg absolviert habe, dürfe an einer Exkursion in ein schwäbisches Dorf teilnehmen, wo er die im Kurs erworbenen Techniken „in der authentischen Atmosphäre eines Samstagvormittags in der professionellen Anwendung" beobachten könne.

Für den Kurs meldeten drei Ortsverwaltungen ihre Gemeindearbeiter an. Eine Frau aus Calw meldete ihren Mann an. Auch 35 Besucher aus England, die sich in Kürze im Kreis Böblingen umsehen wollten, baten um Platzreservierung für den Kehrwochen-Kursus. Die Calwer Volkshochschule macht aus dem Spaß nun Ernst und gibt Kehrwochen-Unterricht. Wie der aussehen soll, ist noch nicht bekannt.

Der württembergische Graf Eberhard im Bart hätte seine Freude an der Geschichte. Er hat im Jahre 1492 die Kehrwoche in Stuttgart eingeführt. Seitdem verstehen die Schwaben keinen Spaß mehr, wenn es um den letzten Dreck geht.

(F.A.Z., 18.2.1998)

Hierzu gibt es auch noch eine ergänzende Kurzmeldung.

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Selbstkastrat gewinnt skurrilen Internet-Preis "Darwin Award 97"

Hamburg (dpa) - Ein 48 Jahre alter Pfeifenschnitzer aus den USA, der sich selbst seinen Penis abgeschnitten hat, ist im weltumspannenden Computernetzwerk Internet mit dem skurrilen "Darwin Award 97" ausgezeichnet worden. Der eigenwillige Preis wird sonst nur Erwachsenen zugesprochen, die sich auf besonders groteske Art und Weise ums Leben gebracht haben.

Es könnten aber auch Selbstkastraten gewürdigt werden, denn nach den Statuten wird "der Darwin Award jenen Vertretern der Spezies zuerkannt, die sich auf die spektakulärste und denkbar dümmste Weise aus dem Gen-Pool der Menschheit entfernt haben".

Der 48jährige Mann aus Kalifornien hatte der Polizei zunächst berichtet, eine Frau habe ihm das Geschlechtsteil abgeschnitten, die er am Abend zuvor zu einem Schäferstündchen in seinen Wohnwagen eingeladen habe.

Die Polizeibeamten fragten das Opfer, warum er sich nicht verteidigt habe. Schließlich, nach dem Einsatz eines Lügendektors, gab der Mann zu, sich selbst kastriert zu haben. Jetzt sieht er einer Anzeige wegen Irreführung der Behörden entgegen.

Bei der Abstimmung im Internet (http://www.DarwinAwards.com) ließ der 48jährige verschiedene groteske Todesfälle hinter sich. So hatte sich ein 22 Jahre alter Kanadier zu Tode gestürzt, als er mit einem gebrauchten Bungee-Seil von einer Eisenbahnbrücke sprang. "Das mit Klebeband zusammengefügte Seil war im ausgedehnten Zusand viel länger als die 20 Meter hohe Brücke", hieß es im Polizeibericht lakonisch.

"Ehrenvoll erwähnt" wurde auch der Fall zweier Diebe in den USA, die sich bei ihren Diebeszügen auf Aluminium spezialisiert hatten. Einer der beiden jungen Männer wurde von einem tonnenschweren Elektromast erschlagen, den die beiden gerade auseinandermontieren wollten.

Für Schadenfreude sorgte auch ein Opernsänger, der im Halbschlaf frühmorgens statt des klingelnden Telefons seinen Revolver ergriff, der auf dem Nachtisch lag, und mit einem Schuß seinem Leben ein Ende setzte.

Schließlich erwähnen die nekrophilen "Darwin Award"-Verleiher im Internet noch den eigentlich tragischen Fall einer Mutter, die sich von ihrem zehn Jahre alten Sohn in der Garageneinfahrt überfahren ließ. Die 28jährige aus Wichita (US-Bundesstaat Kansas) hatte den Jungen selbst ans Steuer gesetzt, um für ein Basketballspiel die Einfahrt zu räumen. Sie stand hinter dem Wagen und wollte ihren Sohn am Steuer mit Handzeichen den Weg weisen, als dieser statt der Bremse das Gaspedal traf.

(Sonntag, 4. Januar 1998 13:17 Uhr)

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Ungewöhnliche Objekte im Technischen Museum Wien

Wer das Technische Museum als Besucher betritt, glaubt zu wissen, was er zu erwarten hat. Ein Blick auf unser Logo verrät es: Oldtimer-Autos, Dampflokomotiven, Flugzeuge und andere technische Gebilde, die zu "ihrer" Zeit hochmodern waren und nun eben museal sind. Neben diesen Objekten, deren Vorhandensein nahe liegt und auch erwartet wird, gibt es jedoch eine ganze Reihe ungewöhnlicher Objekte, die wir im Rahmen eines imaginären Rundganges besuchen wollen.

Ein motorloses Motorboot fährt stromaufwärts

Wenn der Name Ressel fällt, denkt jeder sogleich an die Schiffsschraube. Dies ist jedoch bei weitem nicht die einzige Erfindung des genialen Forstingenieurs. Deshalb stellt das TMW neben der Schiffsschraube nicht nur seinen Spazierstock und seine Pfeife aus, sondern auch Modelle anderer, weniger bekannter Erfindungen. Darunter befindet sich auch ein Modell des stromaufwärts fahrenden Bootes. Wie alles Geniale, ist auch das Prinzip dieses Bootes einfach. Ein Ausleger trägt an seinem Ende ein Rad, welches auf dem Grund des Flusses abrollt. Angetrieben wird dieses Rad durch ein Wasserrad an der Wasseroberfläche. Daß sich dieses Prinzip nicht durchgesetzt hat, lag wohl daran, daß sich in den naturbelassenen Flüssen der Biedermeierzeit zu viele Hindernisse befanden. In einem der heute üblichen "betonierten Gerinne" könnte man vielleicht die Sache nochmals versuchen...

Der Küchen-Geigerzähler

Es war in den "wilden Sechzigerjahren". Die Katastrophe von Tschernobyl war noch ein Vierteljahrhundert in der Zukunft entrückt. Dennoch machte man sich Sorgen wegen radioaktiv kontaminierter Lebensmittel. West wie Ost veranstalteten nämlich laufend Kernwaffenversuche in der freien Atmosphäre und ließen die Falloutpartikel munter auf die Menschheit niederregnen.

Voll Zynismus wurde sogar erklärt, die paar Krebstoten seien eben der Preis für die nationale Sicherheit - gefallen im Kalten Kriege. In dieser Situation kamen Küchengeigerzähler auf den Markt. Sie sollten der Hausfrau zum Beispiel ermöglichen, Fischkonserven auf ihre Unbedenklichkeit zu prüfen. Dem damaligen Wissensstand entsprechend, war man mit der "Unbedenklichkeit" sehr großzügig, weshalb verhältnismäßig unempfindliche Geräte zu genügen schienen. Dem Küchengeigerzähler war keine lange Aktualität beschieden.

Nachdem sich die Supermächte geeinigt hatten, Kernwaffen nur mehr unterirdisch zu testen, wurden die restlichen Exemplare im Physikunterricht verwendet. Eines davon gelangte ins Technische Museum.

Das Horn des Einhorns

Wer sagt, daß es Einhörner nur im Märchen gibt. Das Technische Museum hat im Fabriksproduktenkabinett das Horn eines Einhorns ausgestellt. Es sieht ganz "echt" aus, vollkommen mit den Darstellungen auf alten Wappen übereinstimmend. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um den Zahn eines Narwals, der fernab der Meeresküsten in vergangenen Jahrhunderten tatsächlich für ein Einhorn-Horn gehalten wurde.

Altbatterien - nicht für den Sondermüll

Eigentlich verdienen unsere Altbatterien schon den Titel Uraltbatterien. Andererseits auch nicht, weil es sich um die Nachbildung von in Bagdad vorhandenen Originalen aus der Zeit um 300 v.Chr. handelt. Andere, nicht für Schauzwecke bestimmte Nachbauten haben - gefüllt mit saurem Wein -genug elektrische Energie für den Betrieb eines kleinen Lämpchens geliefert.

Was man im alten Bagdad mit den Batterien gemacht hat, wissen wir leider nicht.

Die Mittagskanone

Ein Kanonenschuß am Mittag - und alle richten ihre Uhren danach. Diese Methode des Uhrenvergleichs war lange Zeiten in größeren Siedlungen üblich. Hier eine automatische Version des Verfahrens. Mit Hilfe des eingebauten Kompasses ausgerichtet, soll diese Sonnenuhr über ein Brennglas um 12 Uhr mittags eine kleine Kanone zünden. Und wenn nicht genau um 12 gezündet wird? Das macht auch nichts, denn alle Uhren des Städtchens gehen gleich falsch. Und wer wird denn schon seine kostbare Uhr auf Reisen mitnehmen?

Der Besuch der jungen Hexe

Das TMW hat eine Reihe von Hexenschlüsseln ausgestellt. Diese gab es in zwei Ausführungen. Die eine Ausführung war für furchtsame Gemüter bestimmt. In ein Haus gebracht, verhinderte der Hexenschlüssel dort garantiert jegliches Eindringen von Hexen. Weit interessanter war die zweite Ausführung, die wir mit unserem heutigen Sprachschatz als die digitale bezeichnen könnten.

Dieser Schlüssel ist mit einer drehbaren Kugel versehen. In der einen Richtung gedreht, schaltet die Kugel den Hexenschlüssel ein, in der anderen wieder aus.

In der Praxis ließ der einsame Besitzer den Hexenschlüssel ausgeschaltet und wartete, bis eine junge hübsche Hexe den Schornstein herabfuhr. Dann genügte eine kleine Drehung an der Schaltkugel und der Schlüsselbesitzer war nicht mehr einsam.

Hygienische Briefzustellung

Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein überrollten immer wieder Pestepidemien und andere Seuchen unseren Kontinent. Der Briefzusteller, der mit vielen Leuten in Berührung kam, war dabei besonders gefährdet. Zu seiner Sicherheit ersann man den Poststab, auch Postvogel genannt. Es war dies eine Stange, die an ihrem Ende eine Klemmvorrichtung trug. Der Brief wurde eingeklemmt und mit der Stange dem Empfänger überreicht, der ihn vorsichtig aus der Klemme zog.

Neben der verminderten Infektionsgefahr genoß der Postbote auch eine erhöhte Sicherheit vor tätlichen Angriffen. Eine weitere Arbeitserleichterung bestand darin, daß Briefe ohne Stufensteigen auch an verhältnismäßig hochgelegenen Fenstern überreicht werden konnten.

Die Löschgranate

Wer sagt, daß man einen Brand nur löschen kann, wenn man ihn mit dem Schlauch bekämpft? Die Löschgranate besteht aus einer Flasche, die mit geeigneten Chemikalien gefüllt ist. In die Flammen geworfen, soll sie zerplatzen und den Brand gewissermaßen von innen löschen.

Die originelle Idee dürfte sich in der Praxis nicht bewährt haben. Die Granaten blieben dem Krieg vorbehalten und bei der Feuerwehr gibt es keine Grenadiere.

Der strahlend schöne Glasbecher

In der Abteilung "Glastechnik" und im "Fabriksproduktenkabinett" sieht man Glasbecher, die durch ihr grünliches Fluoreszenzleuchten auffallen. Diese Becher bestehen aus Uranglas. Sie wurden zu einer Zeit angefertigt, da man noch nichts über die Radioaktivität dieser Substanz wußte. Lediglich der schönen Farbwirkung wegen konnte die "k.k. Uranfabrik" zu St.Joachimsthal ihre Erzeugnisse in alle Welt exportieren. Bis zur Entdeckung der Radioaktivität im Jahre 1896 wurden 14.000 Tonnen Uranglas gefertigt. Übrigens: unsere Becher sind zwar radioaktiv, aber sie befinden sich in solchem Abstand zu den Besuchern, daß keine Gefahr besteht.

Das Telefonpfeiferl

Wenn Sie das nächste mal mit jemand telefonieren, der "nur rasch einmal was nachschaut" und dabei den Hörer auf dem Tisch liegen läßt, können Sie ja den Versuch machen. Pfeifen Sie laut ins Telefon. Das hört man auf der Gegenseite laut im ganzen Raum und Sie haben eine Chance, daß sowohl Ihre Anfrage, als auch der auf dem Tisch liegende Hörer nicht vergessen wird.

Die ersten Telefone hatten keine Klingeln. Als Anrufvorrichtung diente das im Post- und Telegrafenmuseum ausgestellte Telefonpfeiferl. Dieses System wurde weitgehend angewandt. Nur beim Militär machte man es anders. Dort stellte sich der Regimentstrompeter vor den anrufenden Apparat.

J.Braunbeck

(Quelle: MCS-Fileserver)

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So überleben Sie das Krankenhaus - Tips eines Arztes

SAD New York - Dr. Sheldon Blau ist Arzt an einem US-Krankenhaus. Er hat am eigenen Leib erlebt, was dort alles passieren kann und diese Erfahrung fast nicht überlebt. Jetzt hat der Mediziner ein Buch geschrieben. Titel: "Wie kommt man lebend aus einem Krankenhaus wieder heraus?"

Seine Tips für Patienten:

(Hamburger Abendblatt, 4.8.1997)

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Definition von "Eisenbahn" des deutschen Reichsgerichts vom 17.3.1880:

Ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Strecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte dem Transport großer Gewichtsmassen bzw. die Erzielung einer verhältnismäßig bedeutenden Schnelligkeit der Transportbewegung zu ermöglichen bestimmt ist, und durch diese Eigenart in Verbindung mit den außerdem zur Erzeugung der Transportbewegung benutzten Naturkräften (wie Dampf, Elektrizität, tierischer, menschlicher Muskeltätigkeit, bei geneigter Ebene der Bahn auch schon der eigenen Schwere, der Transportgefäße und deren Ladung usw.) bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismäßig gewaltige (je nach dem Umständen nur in bezweckter Weise nützliche, oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende) Wirkung zu erzeugen fähig ist.

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Aus der "PC-Welt", 9/90, Abt. "Aus der Wunderwelt des Computers":

"Ein Computerspiel zum Beispiel wird in einem Block gespeichert. Mehrere hundert Blocks ergeben ein Chip. Auf eine sogenannte Diskette, eine Platte, auf der die Programme eingegraben sind wie bei einer Schallplatte, passen viele hundert Chips.

Die Chips werden heute immer kleiner. Ein streichholzschachtelgroßer Computer hat heute ein Fassungsvermögen von vielen Millionen Programmen, also Milliarden Computerspielen."

Also: 1 Computerspiel = 1 Block. 100 Blocks = 1 Chip. 1 Diskette = 100 Chips. 1 Computer = Milliarden Programme = Milliarden Computerspiele = Milliarden Blocks. Wenn aber 100 Blocks = 1 Chip sind und 1 Diskette = 100 Chips, dann ist es ein leichtes für den Leser des "Pan Am Clipper Magazins", Mai 1990, die Frage zu beantworten:

Wieviel Promille hatte der Autor?

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Zugereiste haben es im Freistaat Bayern schwer

Kultusministerium rät Neubayern von Benutzung des Dialekts ab

München, 8. November (AP)

Das bayerische Kultusministerium hat Preußen und anderen Nichtbayern, die sich im Freistaat nierderlassen wollen, von vorzeitiger Benutzung der lokalen sprachlichen Ausdrucksweise abgeraten. Anlaß für die Aufklärung war die Frage "Wie werde ich ein echter Bayer?", mit der sich ein junges Paar aus Nordrhein-Westfalen an die Behörde gewandt hatte. Die Brautleute wollen sich nach ihrer Hochzeit Ende des Jahres endgültig in Bayern niederlassen.

Das bayerische Kultusministerium antwortete am Freitag in München mit dem Hinweis, daß Volkshochschulen, der Byerische Rundfunk und die bayerische Literatur "erstklassige Fortbildungsadressen in Sachen Bayern" seien. Von der Verwendung der bayrischen Sprache sei während der ersten 50 Jahre des Aufenthalts im Freistaat eher abzuraten. "Es gibt nämlich Millionen von Bayern, die kein Wort bayerisch sprechen. Aber es gibt keinen einzigen Bayern, der das spricht, was ein Norddeutscher für bayerisch hält." Weiter gab das Ministerium folgende Ratschläge: "Lederhosen, Lodenjacken und seltsame Hüte mit Federn tragen in Bayern gewöhnlich die Neubürger aus dem Norden zum Zweck der besseren Unterscheidung."

(Tagesspiegel, 9.11.1991)

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Vorsicht, der Teufel ist am Telefon!

Rom - Bei der Erschaffung der Welt stürzte Gott Satan, der einst sein Lieblingsengel war, in die Hölle. Seitdem versucht Satan, die Macht auf Erden an sich zu reißen. In der katholischen Kirche ist er der Erzfeind der Gläubigen schlechthin.

Er dringt in ihre Körper ein, macht sie böse. Die vom Satan Besessenen kommen nach dem Tod ins Höllenfeuer.

Gegen Satan treten Teufelaustreiber an. Sie heißen "Exorzisten". Auch der Papst hat einen, im Range eines Prälaten. Er heißt Don Raul Salvucci. Er arbeitet im geheimen.

Jetzt schrieb der Ober-Exorzist einen flammenden Brief an die italienische Bischofskonferenz. Überschrift: "Satan auf dem Vormarsch, Exorzisten, seid auf der Hut!" Darunter steht: "Der Böse kommt auch durch das Telefon".

Wie ist das möglich?

Don Salvucci: Wir erfahren immer häufiger, daß arme Seelen zuhause angerufen werden. Doch wenn sie an den Apparat gehen, ist die Leitung am anderen Ende tot. Aber durch diese Leitung erreicht Satan die armen Seelen und zieht sie auf die Seite des Bösen. Es droht die ewige Pein in der Hölle."

Don Salvucci berichtet, daß schon viele durch den Teufel, der durch das Telefon kam, die Seele verloren haben, und wie er ihnen den Satan wieder ausgetrieben hat.

Wie kann der Teufel durchs Telefon kommen?

Der Exorzist: "Für den Teufel ist nur eines wichtig: daß er seine Opfer berührt. Den physischen Kontakt kann er auch mittels elektrischem Strom herstellen, auch mit Schwachstrom, wie er durchs Telefon kommt. Deshalb ist das Telefon so gefährlich. Sobald jemand den Hörer in die Hand nimmt, schickt Satan oder einer seiner Hilfshexer den Fluch. Und im allgemeinen merkt das Opfer von alledem überhaupt nichts."

Was geschieht, nachdem ein Exorzist den Teufel ausgetrieben hat?

"Der Gläubige verläßt geheilt die Kirche. Aber Satan kann ihn aufgrund seiner übernatürlichen Kräfte sofort wieder erreichen. Er lauert hinter der Tür der Kirche. Es gibt nur ein Mittel - er muß sich uns sofort erklären. Unsere Gruppe braucht die Hilfe der Kirche. Der Vatikan muß sich endlich offen zu uns bekennen."

Don Salvucci, der als Priester in Fermo, einer Stadt in der italienischen Provinz Ascoli Piceno, auf steiler Felsenhöhe nahe der Adriaküste (35 000 Einwohner, ein Erzbischof) arbeitet, teilt mit, daß es eine Kirchenbewegung namens "Erneuerung des Geistes" gibt und schreibt: "Ist es zuviel, wenn wir verlangen, zu wissen, wer und wieviel wir sind? Wenn wir dafür Beifall wollen, daß wir Mut machen und für mehr Sicherheit und Biß im Kampf eintreten?"

Don Salvucci klagt: "Wir Exorzisten sind gezwungen, im geheimen zu wirken wie die Würmer in der Sickergrube. Dabei gibt es ein offizielles Reglement über unser Amt seit 1600 Jahren. Eine Direktive, die Kaiser Konstantin den Christen im Jahre 313 gegeben hat, damals, als sie endlich die Katakomben verlassen konnten."

Chef-Exorzist Salvucci verweist auf einen schon 17 Jahre alten Kampfappell gegen Satan: Die Priester werden darin beauftragt, den Bösen zu vertreiben, der stets wiederkehrt. "Diesmal kommt er im Verlauf der nächsten Monate. Dann wird er an unsere Pforte schlagen." Es sei erforderlich, "mit mehr Sicherheitsmaßnahmen und größerer Entschiedenheit gegen ihn zu operieren."

Salvucci klagt auch, daß dem Bösen alle Türen offenstünden. Pater Gabriele Amorth, der als einer der ganz großen italienischen Exorzisten gilt, arbeitet besonders aktiv an der Bekämpfung des Bösen und dränge darauf, daß die "kirchliche Kommission für die Kranken und Bresthaften" eine nationale Aufgabe werde, in der sich die Exorzisten zusammenschließen sollten.

Vor einem Monat seien 20 Priester für diese spezielle Aufgabe eingesetzt worden. Dies ist zum erstenmal seit dem Kirchenkonzil von Trient geschehen, das vor 400 Jahren tagte.

Insgesamt habe sich aber die Situation in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert.

(BZ, 13.5.1992)

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Bizarrer Streit: Wer darf den ersten Sonnenaufgang nach der Jahrtausendwende filmen?

von Jochen Temsch

Bürgerliche Dämmerung heißt die Zeit, während der man ohne künstliches Licht gerade noch lesen kann. In 50 Grad Breite (ungefähr Mainz) dauert sie 37 bis 51 Minuten. Das dürfte für die lampenlose Lektüre dieser Spalte ausreichen. Wir wollen uns dennoch beeilen und gehen gleich über zum Sonnenaufgang.

Die Chancen stehen nicht allzu schlecht, daß auch am ersten 1. Januar des dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung die Sonne aufgeht. Es wird kaum anders sein als bei den vorherigen 1,64 Billionen Sonnenaufgängen, die es bei schätzungsweise 4,5 Milliarden Jahren Erdexistenz bereits gegeben hat. Der Vorgang wiederholt sich außerdem noch so lange, bis der Wasserstoffvorrat der Sonne aufgebraucht ist, was ungefähr in zehn Milliarden Jahren geschehen soll.

Dennoch wirft dieser eine erste Flug des Morgenstrahls im nächsten Millennium schon jetzt Fragen über Fragen auf. Diejenige, die das Abendland am allermeisten beschäftigt, gleich vorneweg: Wer bekommt die Übertragungsrechte?

Zwei Londoner Firmen, die Millennium Adventure Company und die First Light 2000, streiten sich zur Zeit darum, wer den Sonnenaufgang des 1. Januar 2000 filmen und vermarkten darf. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP. Beide Unternehmen sollen Rechte am Hapeka-Hügel auf der Chatham-Insel Pitt gekauft haben, die tausend Kilometer östlich von Neuseeland liegt. Dort wollen sie ihre Kameras exklusiv aufstellen. Die Chathams sind wahrscheinlich das erste Stück Welt, über dem die Sonne aufgeht. Erst 12 Stunden und 45 Minuten später wird es in Europa soweit sein.

Obwohl der Hapeka-Hügel um diese Jahreszeit fast immer im Nebel liegt, ist sich ein Sprecher von Millennium Adventure sicher: "Diese Sonnenstrahlen sind ein erstaunlich starkes Symbol der Welt." Nur in China wird unsere Premierenbeleuchtung am 01. 01. 00 nicht wirklich beeindrucken. Nach dem traditionellen Kalender ist Neujahr 2000 dort am 5. Februar . Und die Inder kennen gar mehr als 20 Ausgangstermine für die Zählung der Jahre, darüber hinaus das Nebeneinander von Jahren unterschiedlicher Länge, wahlweise von 354 bis 366 Tagen.

Überhaupt ist es nie zu spät, das Raum-Zeit-Gefüge nach individuellen Vorstellungen umzugestalten. Machen wir es wie das Königreich Tonga, drehen wir am Zeiger! Bis zum Jahr 2000 will der Pazifikstaat die Sommerzeit einführen. Wenn die Rechnung anschließend aufgeht, tut das die Sonne dort exakt fünfzehn Minuten früher als über den Chathams. In letzter Sekunde ließe sich vielleicht sogar noch was an der internationalen Datumsgrenze verrücken, die in etwa mit dem 180. Längengrad zusammenfällt, in dessen Nähe beide Staaten liegen. Dann hätte Tonga schon den 1. Januar, während auf den Chathams noch der 31. Dezember wäre!

© DIE ZEIT Nr. 45 vom 1. November 1996

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Nach TV-Satire mit neuer Steuer-Idee: Chaos an Flughäfen

Frankfurt am Main (dpa) - Eine TV-Satire über eine erfundene neue Steuer-Idee von Finanzminister Theo Waigel hat am Freitag auf Flughäfen und in Reisebüros in ganz Deutschland ein Chaos verursacht.

Der überzeugend gemachte Beitrag der Magazin-Sendung "Monitor" berichtete von "Waigels neuester Sparidee", einer angeblichen Ausreisesteuer.

Danach sollten Touristen beim Verlassen des Landes eine Steuer von 150 Mark pro Erwachsenem und 70 Mark pro Kind entrichten. Dazu wurden gestellte Bilder von wartenden Urlaubern gezeigt, die diese Steuer zahlten.

Nach Angaben der Sprecherin des Deutschen Reisebüroverbands, Ariane Alzer, fürchten die deutschen Reisebüros einen Millionenschaden. In vielen Reiseagenturen stünden die Telefone nicht mehr still. Zahllose Urlauber wollten ihre gebuchte Reise stornieren.

Chaos herrschte auch an deutschen Flughäfen. Allein in Düsseldorf, dem größten deutschen Ferienflughafen, riefen tausende verunsicherter Bürger an. Ein Sprecher des Flughafens sagte am Freitag: "Seit dem Sendebeitrag am Donnerstag abend sind die Infotelefone bei uns blockiert."

Auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR), zuständig für das im Ersten Deutschen Fernsehen ausgestrahlte Magazin, kann sich vor Anfragen nicht mehr retten. Eine Mitarbeiterin erklärte in Köln, viele Anrufer seien empört, manche wollten auch nur wissen, ob die Pläne wahr seien.

"Es war Ironie, aber das verstehen viele Leute nicht". Die durch endlose Diskussionen über Haushaltslöcher und Steuererhöhungen verunsicherten Zuschauer hätten den Beitrag nicht als Glosse erkannt.

Freitag, 4. Juli 1997 12:11 Uhr

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Ein User sieht rot: Mann durchsiebt PC

Low-Level-Formatierung aus der Hüfte: Offensichtlich aus Ärger hat ein Mann in Issaquah im amerikanischen Bundesstaat Washington seinen Computer mit Blei vollgepumpt. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, jagte der User vier Kugeln in die Festplatte und eine in den Monitor. "Wir wissen nicht, was los war, vielleicht wollte er nicht booten oder so", zitiert AP einen Polizisten. Die Polizei brachte die Nachbarn in Sicherheit, überredete den Mann am Telefon, herauszukommen und lieferte ihn in ein Krankenhaus ein. Dort soll er (EDV-gestützt?) auf seine seelische Gesundheit untersucht werden.

Aus der Meldung geht nicht hervor, welches Fabrikat und welches Betriebssystem den Amerikaner in die jähe Eruption sinnloser Gewalt trieben. mk

DIP NEWS - AKTUELL, 14.07.1997

Allein, die "ganze" Geschichte -- vulgo Wahrheit -- ist allzuoft banaler als die griffige Interpretation. In dem nordwestamerikanischen Städtchen Issaquah, wo sich der Zwischenfall zutrug, erschien heute die wöchentliche Lokalzeitung -- und dort http://www.isspress.com/back/716/deadcpu.htm ist vom Floppy-Frust plötzlich gar nicht mehr die Rede. "Da hat sich jemand mit einer Waffe im Haus verbarrikadiert, das ist die wichtige Tatsache", zitiert die "Issaquah News" ihren Gewährsmann, den Polizei-Captain Dave Draveling. Der Computer -- war er überhaupt an? -- habe mehr zufällig im Weg gestanden. Der 43jährige Schuetze sei wahrscheinlich krank und habe die Nachbarn und seine Mitbewohnerin in Angst und Schrecken versetzt. Abends um viertel vor neun gab er auf und liess sich hospitalisieren.

Wie gesagt, die Wahrheit ist -- wenigstens aus sicherer Entfernung --langweilig. Kein rebellischer Rebooter, kein Spartakus der Wintel-Sklaven war hier am Werk, offenbar war es bloss der ganz normale amerikanische Waffen-Wahnsinn. Fuer die Schuesse auf den Rechner, die sind allerdings belegt, kommen eine 45er und zwei 9-mm-Pistolen in Betracht; ausserdem sei eine Art Kampfmesser beschlagnahmt worden. Und mit dem hatte der Mann -- nun wird's vollends prä-digital -- vermutlich einen Aktenschrank bearbeitet.(PC Magazin /mk)

DIP-News vom 16.07.1997

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Kommentar zu den Agenturmeldungen über die Marssonde

Pathfinder sendet wieder. Das ist schön. Noch schöner: Traut man den Agenturberichten, hatte sich das dreiachsige Offroad-Skateboard bzw. das "mikrowellengroße" (dpa) Minilabor Rover "irrtümlich selbst neuprogrammiert".

DIP-News vom 16.07.1997

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Spacecommerce

Der Mars ist in aller Munde: Nicht zuletzt deshalb, weil die NASA durch ihre Mission wesentlich zur Popularität des roten Planeten beigetragen hat. Obwohl die NASA in einigen vagen Zukunftsplänen durchaus noch von einer Kolonisierung vom Mars träumt, ist das jedoch aufgrund der hohen Kosten und technischer Schwierigkeiten in den nächsten Jahrzehnten kaum zu erwarten. Sollten jedoch wirklich einmal Astronauten auf dem Mars landen, könnte es passieren, dass sie auf bereits verkauftes Territorium stossen.

Ein selbsternanntes Mars-Konsulat, das seinen Sitz in der Schweiz und den USA hat, versucht allen Ernstes, bereits jetzt Parzellen auf dem Mars zu verscherbeln. Unter der griffigen Adresse http://www.martianconsulate.com können Spekulanten eine Quadratmeile Mars für knapp 30 Dollar erwerben. Die Registratur verspricht hoch und heilig, die Liste der Besitzer einer zukünftigen Marsregierung zukommen zu lassen. Jeder angehende Eigentümer erhält für seine 30 Dollar eine schöne Besitzurkunde und eine Karte, auf der die Parzelle verzeichnet ist.

Der Marskonsul spricht bereits von mehr als 500 Käufern aus mehr als 20 Ländern und drei Kontinenten. Als wenn dies nicht genug wäre: Der Käufer bekommt zusätzlich eine 30-Tage Geld-zurück-Garantie eingeräumt. Ein Monat dürfte jedoch kaum ausreichen, den neuen Besitz zu begutachten, da eine Reise zum Mars mehr als 2 Jahre dauert. Wer seine neue Errungenschaft nach außen demonstrieren möchte, kann jetzt schon marsianische Kaffeetassen, Golfschläger und individuell bestickte Baseballkappen ordern.

Besonders umtriebige Spekulanten sollten sich frühzeitig bei der NASA erkundigen, welche Stellen für eine zukünftige Marslandung vorgesehen sind. Mit diesem Wissen läßt sich vielleicht ein schneller Return-on-investment erreichen. Stichwort: Landegebühren. (http://www.reston.com/astro/mars/politics.html)

Clevere Geschäftsleute werden beim momentan interplanetaren Immobilienboom mit Sicherheit bald als Makler für andere, ähnlich interessante Objekte präsentieren. Ein besonderes Augenmerk sollte dem wesentlich größerem Jupiter oder dem Saturn gelten.

Wiseguy about:online 25. August 1997 Ausgabe 33 /1.Jahrgang

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 13.11.2007, 14:59