ART Wanfried 2001

Ausgabestand dieser Seite: 13.1.1705, 16:00 Uhr

Fotografische Dokumente werden nachgereicht.

Bericht von einer Expedition

Nach langem Zögern und etlichen Fehlschlägen ist es den Mitarbeitern(!) endlich gelungen, eine umfangreiche Expedition in die VAW zu unternehmen. Ziel dieses Unternehmens war es, Schwachstellen aufzudecken, die in der Version 2.0 vermieden werden sollen, und eventuelle Spuren von *IHNEN* zu erkunden.

Unter der beherzten Leitung von Ina wurde das Basislager in der Nähe eines der geographischen Mittelpunkte Deutschlands positioniert. Es war getarnt als sehr altes Rittergut, um die einheimische Bevölkerung nicht mehr als unbedingt nötig zu beunruhigen.

Teilnehmer:

  • Christian Peper
  • Christian Pree
  • Dieter Brügmann
  • Georg Siegemund
  • Gerd Schmerse
  • Gudrun Hermes
  • Ina Dauer
  • Jan-Christoph Westermann
  • Karl Valentin
  • Knut König
  • Markus Schaber
  • Michael Hermes
  • Robert Kränzlein & LAG Agnes
  • Stefan Soher
  • Thomas Kranke

1. Tag: Anreise und Kennenlernen

Der Autor begab sich durch den Torweg "Berlin" auf die Anreise zum Lager. Die Transportmittel funzten einwandfrei und exakt in der geplanten VAW-Zeitskala. Im Zwischenhalt Eichenberg stieß Karl hinzu.

Nach kurzer Weiterfahrt war Eschwege West erreicht, wo nach erster Planung bei toxischen Getränken eine Stunde auf Gerd gewartet werden sollte. Aber zwei winkende Gestalten an einem gelben Kleinbus machten uns auf sich aufmerksam und stellten sich als Ina und Jan heraus. Angesichts des katastrophalen Mangels von Verkaufsstellen an diesem einsam gelegenen Haltepunkt hatten sie kurzfristig umdisponiert: Wir fuhren zunächst in die Stadt und überbrückten dort in einem ausreichend bestückten Café die Wartezeit. Es gab erste Gespräche über die Ausgestaltung des Basislagers, immer wieder unterbrochen durch die hier offensichtlich sehr zahlreich vorkommenden Bumm-Tschack-Autos. Nach Verzehr der Erfrischungen ging es wieder zum Bahnhof, wo Gerd ebenfalls pünktlich eintraf. Nun brachen wir zum "Rittergut" auf.

Dort wurden die Neuankömmlinge herzlich von den beiden Christians, Georg, Gudrun, Markus, Michael und Thomas begrüßt und die Räumlichkeiten besichtigt.

Im weiteren Verlauf des Tages erschienen dann noch Knut und - mit zweirädrigen Fahrzeugen - Robert und seine LAG.

In geselliger Runde wurden die Reiseeindrücke erzählt und erste regionale Spezialitäten präsent- und konsumiert.

Bei Einbruch der Dunkelheit wurde ein Lagerfeuer mit selbst gesammelten Holz entfacht und der Tag mit erster Erörterung des Expeditionsziels harmonisch abgeschlossen.

2. Tag: Erkundung eines Erdlochs

[Es war der Towel Day ausgerufen worden: Viele der Mitarbeiter(!) trugen im Gedenken an DNA gut sichtbar ihr Handtuch mit sich herum!]

Nach der Einnahme eines umfangreichen Frühstücks wurde die erste Exkursion vorbereitet: Nach Gerüchten aus der Bevölkerung sollte es in der Umgebung ein Erdloch geben! So etwas durften wir uns latür nicht entgehen lassen, denn wann bekommt man schon mal einen Zugang ins Innere der Erdscheibe zu sehen?

Die Tarnung als sog. "Besucherbergwerk" offenbarte schon erste Schwächen IHRER Verteidigung: Wer würde ernsthaft glauben, daß Besucher in Bergwerken abgebaut werden? Jeder weiß doch, daß sie irgendwo in Nestern wachsen und mancherorts wie die Heuschrecken einfallen!

Ein sehr eloquenter - zweifellos von IHNEN konditionierter - Führer forderte uns auf, Schutzhelme aufzusetzen. Waren darin stinkgeheime Gedankenimplantate eingebaut?

Eine Stunde wurden wir in einem Stollen herumgeführt und mit allerlei Merkwürdigkeiten der Erzgewinnung bekannt gemacht. So wurde allen Ernstes behauptet, daß der Sprengmeister "Es brennt!" ruft, wenn die Lunte glimmt. Im Gegensatz dazu sollte man bei einem echten Brand "Feuer, zum Beispiel" rufen.

Wir ließen uns nicht anmerken, daß uns klar war, in IHREN Händen zu sein. Besonders auffällig war diese Tatsache, als uns der Führer am Ende der Tour nicht zurück zum Ausgang führte, sondern "Sie wissen ja, wo es rausgeht: Immer geradeaus!" sagte. Wohin waren wir wohl getunnelt worden? Die erste Überraschung war zwar groß, daß die Umgebung "draußen" außer einem leicht veränderten Stand des Zentralgestirns immer noch genauso wie vorher aussah, aber ein aufrächter Wahrheizfinder läßt sich durch so etwas ja nicht wirklich beeindrucken.

Nach Klärung der Lage entwarfen wir einen Zeitplan zum weiteren Ablauf: Erfrischung unserer Wirtskörper, Besichtigung von Eschwege, Abholung von Stefan, Beschaffung von Grillgut und anderen Lebensmitteln.

(Um sowohl uns als auch der Bevölkerung Unannehmlichkeiten zu ersparen, hatten wir uns im Vorfeld entschlossen, weder lebende QNHs mitzubringen noch welche vor Ort zu erlegen, sondern - wie hierzulande ortsüblich - uns mit dem Fleisch toter Tiere zu ernähren.)

Auch diese Vorhaben verliefen zelzamerweise plangemäß. Was war nur in der VAW los? Haben SIE denn schon eine solche Macht, die größer ist als die Fahrplanzerstörungskünste der Deutschen Bahn? Diese Frage konnte erst kurz vor dem Ende der Expedition ansatzweise geklärt werden.

Ein Grillfest und ein Lagerfeuer beendeten diesen arbeitsreichen Tag. Die Teilnehmer fielen erschöpft in ihre Betten.

3. Tag: Spurenlegen

Das Wettermodul war auch an diesem Morgen wieder hervorragend parametrisiert, sodaß auch diesmal das Frühstück im Freien stattfinden konnte. (Wollten SIE uns den Rittersaal vorenthalten?)

Robert führte uns in die Geheimnisse des Bohnenhandels ein, während Ina und Georg den Arbeitsplan für diesen Tag ausarbeiteten: Es sollte versucht werden, in zwei Gruppen auf unterschiedlichen Wegen in die nahegelegene Kleinstadt vorzudringen und unterwegs Markierungen und Nachrichten für die jeweils andere Gruppe zu hinterlassen. Fragestellung: Wieviel Störung toleriert die Bevölkerung in ihrem Lebensbereich?

Stefan blieb währenddessen als Wachhabender im Lager und nutzte die Zeit, ein Schulungsbuch von Pratchett zu studieren.

An dieser Stelle erwies sich die Wettereinstellung als etwas unvorteilhaft: Wir arbeiteten uns über das recht hügelige Gelände fast ohne natürliche Abschattung voran, was unseren Wirtskörpern nicht gerade zuträglich war. Aber die Freude über die geschickte Anbringung von Marken und Stinkgeheim-Botschaften wog die Nachteile vollständig auf.

Das Treffen mit der anderen Gruppe wurde in einem einheimischen Bewirtungsinstitut vorgenommen, in dem wir uns als harmlose Wandergruppe ausgaben. Offenbar überzeugte unsere Tarnung vollständig, denn wir bekamen gegen kleine Beträge ortsüblicher Valuta Nahrungs-und Erfrischungsmittel dargereicht.

Allerdings versuchte die Gegenseite (SIE!), uns in dieser Ortschaft durch verwirrende und redundante Wegweisungen (getarnt als Kritzeleien von sog. "Kindern") in die Irre zu führen. Störungen dieser Art kann das bestens trainierte Hirn des Wahrheizfinders jedoch perfekt ausblenden und so verlief auch der Rückweg planmäßig: Jede Gruppe schritt ihren Weg unbeirrbar ab und fand alle für sie hinterlassenen Zeichen. Selbst ein gerade erwachter Hund konnte uns nicht daran hindern, die Aufgaben zu erfüllen.

Der Netzarzt hatte die Aktivitäten seiner Gruppe ekeltronisch dokumentiert und führte die Aufzeichnungen unter großer Anteilnahme vor.

Damit konnte dieses Experiment als positiv abgeschlossen betrachtet werden und es wurde zum gemütlichen Teil des Tages übergegangen: Grillfest und Freudenfeuer.

4. Tag: Abreise

Das letzte gemeinsame Frühstück wurde inkorporiert und dabei abschließend über den Verlauf und die Erfolge der Expedition diskutiert. Das Lager wurde sorgfältig geräumt und gesäubert, um keine allzu auffälligen Spuren zu hinterlassen.

Die Teilnehmer begannen mit der Abreise, allen voran Robert und Agnes. Und hier schlugen SIE zu: Heimtückisch auf der Ausfahrt (Beide hatten ihre Chips dabei!) applizierter Schleim (Sekret von Linden) brachte ihn mit seinem Knattergerät zu Fall, bei dem sich ein wichtiges Teil verbog und seine Fahrt damit empfindlich beeinträchtigt war. Obwohl SIE vielerorts die mobile Kommunikation ("Funklöcher", wie originell!) stören konnten, gelang es ihm an dieser Stelle jedoch, fachkundige Hilfe herbeizurufen.

Die übrigen Teilnehmer hatten jedoch bessere Startbedingungen und fuhren - teils einzeln, teils gemeinsam - störungsfrei in verschiedene Himmelsrichtungen davon.

Gerd und der Autor wurden von Ina wieder am Bahnhof abgesetzt, denn dort hatten sie Gelegenheit, in Kürze gemeinsam nach Göttingen zu fahren. Und hier kam es zu einem Versuch, zumindest Gerds Heimreise empfindlich zu beeinträchtigen: Eine Stimme über uns sagte, daß der Zug 42 (5) Minuten Verspätung haben würde, was zu einem fe lerhaften Anschluß hätte führen können. Diese Zeit wurde auch zuverlässig eingehalten, aber wunderbarerweise trafen wir dann doch pünktlich am Bahnknotenpunkt ein und jeder bestieg den Zug in Richtung seines Heimat-Torwegs.

Eine kleine Beeinträchtigung gab es im Zug, den der Autor benutzte: Die 42. (2.) Klasse war voll besetzt. Also mußte er einen geringen Betrag opfern, um den Gott der Fahrkartenkontrolle gnädig zu stimmen und in der 42. (1.) Klasse reisen zu dürfen. Als kleiner Ausgleich nahm ihn am Bahnhof Zoo in Berlin ein freundlicher Busfahrer trotz schon eingeleiteter Abfahrt noch mit. (Sehr verdächtig, denn Berliner Busfahrer sind per Definition nicht freundlich!)

Fazit:

Die Expedition war ein voller Erfolg und hat alle Beteiligten aus fachlicher Sicht befriedigt. Es wurde bewiesen, daß Wahrheizfinder trotz ihrer Individualität durchaus in der Lage sind, eine gewisse Zeit auf engem Raum in der VAW zusammen zu leben und dabei auch noch ernsthafte Arbeit zu leisten.

Allen Beteiligten ist für ihre tatkräftige Mitarbeit(!) und latür Ina für die organisatorische Gestaltung herzlichst zu danken.

Diese Expedition war maSgW noch nicht die letzte ihrer Art.